JAHRELANG MEINE RELIGION NICHT GEKANNT
Einige meiner Dauerkritiker werfen mir immer wieder vor, dass man Jahrelang „Muslim“ sein kann, OHNE je Ahnung von der Religion gehabt zu haben. Diese Bemerkung war eine Anspielung auf meinen Kurswechsel weg vom Islam. Die Kritiker wollten damit zu verstehen geben, dass ich nur deshalb den Islam verlassen habe, weil ich den „wahren Islam“, nie gesehen habe. Nun, Ich gebe den Kritikern sogar Recht! Ich hatte in der Tat keine Ahnung, wie es sich mit dem „wahren Islam“ wirklich verhält!
Ich habe überwiegend eine jede menge zeitgenössische islamische Literatur vertilgt, blindes Taqlid gemacht(einen Gelehrten nachgeahmt, wie der Islam das wünscht und was eine andere Form der kritiklosen Unterwerfung darstellt) und habe mich von einem mystifizierten Führerkult(Khamenei Rahbar)benebeln lassen.
Unter solchen extremen Bedingungen und der Tatsache, dass man im deutschsprachigen Raum, kaum an gute authentische Islamliteratur herankommt, die sich mit den ersten religiösen Texten der frühislamischen Zeit beschäftigen, war ich in der Tat nicht besonders gut im Islam ausgebildet und so war es auch kein Wunder, das man erst garnicht einen kritischen Prozess des Nachfragens durchläuft.
Man hängt in einem System von abergläubischen Vorstellungen fest, wo der blinde Gehorsam an die Gelehrtenschaft und der Glaube an Mysterien, keinen Raum für kritische Untersuchungen oder dem Aufkommen von Fragen zulässt. In so einem System wächst man als Schaf auf, aber nicht als ein freidenkender Mensch.
Ich dachte natürlich immer, das ich über meine Religion gut bescheid weiß, schließlich habe ich hunderte Bücher gelesen. Leider war dem aber in der Tat nicht so. Heute als Ex-Muslim, habe ich aber die Möglichkeit, mich jeder Angelegenheit ohne Einschränkung und Furcht vor Sanktionen zu nähern.
Muslime trauen sich nicht einmal einen Finger zu heben, ohne das es dafür keinen Rechtsbeschluss eines ihrer Maraja(Rechtsgelehrten) gibt. Kein Wunder, das ich früher in meiner Reformphase und heute in meiner Ex-Muslim Position, so angegriffen werde. Alles was ich hier veröffentliche, muss ein purer Schock für die Muslime sein, die es sich in ihren riesigen kuscheligen Islamsesseln allzu bequem gemacht haben und glauben, „das ihr Marja(Gelehrter) es schon für sie richten wird“ und das untragbare Glaubensdogmen nicht in ihrer Denkschule vorhanden sein können, geschweige den Schwächen oder gar Erfindungen im Islam selbst.
Es ist keine Schande etwas nicht zu Wissen liebe Kritiker, die Schande liegt aber darin, das man sich seine Religion vorkauen lässt und damit seinen Verstand an der Moscheeeingangstür abgibt. Da ich mein ganzes Leben lang ein praktizierender Muslim war, kann ich ohne Scheu sagen, dass, käme es zu einem Wissenstest über die islamischen Glaubensgrundsätze, die meisten Muslime könnten nicht einen vernünftigen Grund hervorbringen, weshalb sie an diese oder jene Dogma glauben. Ich bezweifle, das die meisten Muslime je einen Abgleich ihrer Glaubensüberzeugungen, mit den religiösen Ersttexten unternommen haben oder dass sie sich einfach mal hingesetzt hätten, um die religiösen Texte mit dem freien Geiste zu untersuchen?
Nachplappern steht ganz hoch im islamischen Kurs, ebenso die Selbstbeweihräucherung, das alles bei sich „gut“ und immer alles bei den anderen „schlecht“ ist.
Der Islam ist insgesamt betrachtet, eine tote Religion voller Übertreibungen und Märchen, die sich nur noch durch Extremismus, Drohungen einer ewigen Strafe und mit einem entgleisten Personenkult über Wasser halten kann.
BILD: Am heiligen Shrine von Imam Ali Reza- Mashad- Iran 2006